27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Franz Kafka: Was wäre, wenn…

Gespräch mit Berhnard Setzwein und Markéta Richterová

15:00 - 16:30 Uhr Fr. 22. März
Veranstalter: ECHO TSCHECHIEN - Mährische Landesbibliothek/CzechLit , Adalbert Stifter verein

Kurzbeschreibung

100 Jahre ohne KAFKA!

Beschreibung

In seinem neuesten Roman Kafkas Reise durch die bucklige Welt (Lichtung Verlag März 2024) lässt der Schriftsteller Bernhard Setzwein Franz Kafka nicht mit 40 Jahren sterben. Wir treffen ihn im Sommer 1960 im südtirolerischen Meran, Kafka ist dann 78 Jahre alt: Seinen angeblichen Tod im Juni 1924 in einem Sanatorium bei Wien hat er nur vorgetäuscht. In Wahrheit tauchte er unter, wurde gesund, überstand sogar den Krieg. Die erfolglose Schriftstellerei aber gab er auf, stattdessen ist er nun Billeteur im Apollo Kino in Meran.

Dort führt ihn eines Nachts der Zufall mit Marek Hłasko zusammen, einem jungen Mann aus Polen, der einen steilen Aufstieg als Autor vor sich hat. Doch er steckt in einer konfliktreichen Ehe mit einer Schauspielerin fest. Kafka und Hłasko stromern als ungleiches Paar durch die Nacht. Schließlich organisieren sich die beiden ein Fahrzeug, einen Fiat Ollearo, und brechen kurzerhand auf zu einer Reise.

Ihr surrealer Roadtrip führt die beiden nach Graz, nach Wien und in ein Schloss. Sie sehen Gsellmanns Weltmaschine, begegnen H.C. Artmann und treffen auf eine junge, selbstbewusste Dichterin. Die Gespräche mit Hłasko und die Abenteuer unterwegs wecken Erinnerungen bei Kafka, zum Beispiel an die aufregende, aber kurze Beziehung zu der Schriftstellerin Milena Jesenská, oder an das schwierige Verhältnis zu seinem Vater.

In München endet die Reise, in jener Stadt, in der Kafka schon als Student leben wollte und in der er zwei empfindliche Niederlagen einstecken musste. Einmal die Trennung von Felice Bauer und zum anderen die Einsicht, dass es mit seiner Literatur nicht so einfach ist. Die beiden Männer, der junge und der alte Schriftsteller, gehen wieder getrennte Wege. Und Kafka taucht wieder unter in sein Jedermann-Dasein. „Lebendig würde er werden und bleiben unter den anderen, vielleicht für alle Zeit, vielleicht für keine Zeit.“

Die Schauspielerin und Autorin Markéta Richterová, die in Wien aufgewachsen ist und heute in Prag lebt, hat sich bereits 2016 in Wien in dem Theaterstück K.s Frauen mit Franz Kafka auseinandergesetzt. Als Mitglied des Prager Performance-Kabarett Das Thema - To téma stellt sie sich nun der Herausforderung, Franz Kafka mal ganz anders zu durchleuchten. Mit dem performativen, zweisprachigen Kabarett Kafka 7/24 gehen die Schauspieler*innen im tückischen Labyrinth der Klischees und aller möglichen Auslegungen ihren ganz persönlichen Weg durch Fragmente und Fakten aus Kafkas Texten, seinen Briefen, Tagebüchern und seinem Leben. Mit Leichtigkeit und Humor eröffnen sie den Zugang zu einem der wichtigsten europäischen Autoren neu, um dann mit abrupter Ernsthaftigkeit, bei der einem das Lachen im Hals stecken bleibt, das Publikum zur Reflexion über den eigenen Blick auf Kafka und sein Werk zu führen.

Die Uraufführung findet im März 2024 in Prag statt, am 9. April ist die deutsche Uraufführung in München geplant.

Mit Bernhard Setzwein und Markéta Richterová geht die Veranstaltung den Fragen nach, wie man dem berühmten, vielfach interpretieren Schriftsteller aus Prag heute noch begegnen kann, wie bereichert und beeinflusst er noch heute die deutschsprachige und tschechischsprachige Kultur und wie sich sein Leben als deutschsprachiger Jude und Künstler im Mitteleuropa des 20. Jahrhunderts entwickeln würde, wäre er nicht verstorben.

Moderation

Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Messestand Tschechien  (Halle 4, Stand E301)

Aussteller

Leipziger Buchmesse
The Czech national stand presents Czech literature and its publishers. The stand features Czech literature in German translation, books that have won literary a...