Die Ukraine auf der Leipziger Buchmesse 2023

Erinnern – Weiterdenken – Neu gestalten. Unter diesem Thema öffnete auf der Leipziger Buchmesse ein Ukraine-Stand in Halle 4, Stand D307 und bot Journalist:innen, Autor:innen, Illustrator:innen, Kulturschaffenden, Übersetzer:innen und Kurator:innen des Landes eine Bühne für ihre so dringend gebrauchten Appelle.
Im Mittelpunkt standen Themen wie die Erinnerungskultur und ihre Instrumentalisierung unter Kriegsbedingungen, verschiedene Facetten des Pazifismus, das Überleben der Institutionen, eine neue Perspektive auf Gerechtigkeit, Verschwörungstheorien und Informationssicherheit, Frauenrollen im Krieg sowie die Dekolonialisierung der Kunst. Das Sonderprogramm des Goethe-Instituts umfasste mehrere Diskussionsrunden ukrainischer und deutscher Intellektueller zu Themen, die während des russischen Angriffskrieges besonders an Relevanz gewonnen hatten und die perspektivisch zum Ausgangspunkt für neue Zugänge zu Geschichte, sozialem Leben, Kultur und Literatur in der Nachkriegsukraine wurden. Ein großes Thema auf der ukrainischen Bühne waren daher dekoloniale Prozesse in der Kultur und die ersten Schritte einzelner Institutionen und Kulturschaffender in diese Richtung.
Das Programm am Ukraine-Stand vom Goethe-Institut wurde in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Kunst- und Kulturmuseum Mystetskyi Arsenal (Art Arsenal), dem Ukrainischen Buchinstitut und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen sowie der Bundeszentrale für politische Bildung umgesetzt. Finanziert und organisiert wurde er durch das Bundesministerium für Kultur und Medien, das Goethe-Institut sowie die Leipziger Buchmesse. Zwei weitere Partner umrahmten den Stand: das internationale Lyrikfestival Meridian Czernowitz – langjähriger Aussteller der Leipziger Buchmesse sowie das internationale Book Arsenal Festival. Darüber hinaus fanden an verschiedenen Orten auf dem Messegelände mehr als 70 Veranstaltungen zum Krieg in der Ukraine statt.
Solidarität mit der Ukraine
Die Leipziger Buchmesse verurteilt die Aggressionen der russischen Regierung und den militärischen Einmarsch in die Ukraine aufs Schärfste. Es ist ein Angriff auf staatliche Souveränität und den Frieden in Europa. Für uns als Leipziger Buchmesse sind eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, Respekt, Weltoffenheit und Pluralität unverzichtbar. Über politische Grenzen hinweg gehen interkulturelle Begegnungen, die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und ganz persönliche Begegnungen zwischen Menschen einher. Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren Partnern und Freunden in der Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung.