27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Erfahrung – Literatur – Gedächtnis

11:00 - 12:00 Uhr Fr. 22. März
Veranstalter: Goethe-Institut Ukraine , Ukrainisches Institut, Kultur- und Museumskomplex Mystetskyi Arsenal, Ukrainisches Buchinstitut

Kurzbeschreibung

Wie verarbeitet man die Erfahrungen in der Literatur, in künstlerische Aktionen und in Geschichten.

Beschreibung

Viele Ukrainer fragen sich, was mit uns geschehen ist, nicht nur während der zwei Jahre der umfassenden Invasion, sondern auch während der zehn Jahre des Krieges, der zehn Jahre, seit der Maidan und die ersten Opfer für Demokratie und Freiheit gefallen sind. Wie lebt man mit einer komplizierter Lebeserfahrung und wie verarbeitet man sie in der Literatur, in künstlerische Aktionen und in Geschichten. Ist es lohnenswert, einen emotionalen Weg zu finden, um mit der Unaussprechlichkeit des Traumas umzugehen? Aleksander Kratochvil, Olena Stjaschkina, Olesia Ostrovska-Liuta und Lia Dostlieva werden darüber diskutieren, wie das Erzählen und die Kunst helfen können, die persönliche Erinnerung zu einem integralen Bestandteil des kollektiven und kulturellen Gedächtnisses zu machen.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Die Veranstaltung wurde durch die Förderung aus dem Sonderbudget Ukraine der Stadt Leipzig, der Förderung der Sächsischen Staatskanzlei und der Leipziger Buchmesse ermöglicht.


Mitwirkende:
Alexander Kratochvil: Literaturwissenschaftler und Literaturübersetzer, Dozent, lebt in Berlin und München. In seinen Forschungen widmet er sich vor allem der tschechischen und ukrainischen Prosa des 19. und 20. Jahrhunderts. Alexander Kratochvil ist der Übersetzer von Oksana Sabuschko, so hat er ihren Roman Das Museum der vergessenen Geheimnisse (2010) und ihre Essaybände Planet Wermut (2012), Abschied von der Angst (2018) und zuletzt ihren Essay Die längste Buchtour (2022) aus dem Ukrainischen übertragen. Gemeinsam mit Maria Weissenböck hat er Artem Tschechs Nullpunkt (2022) über die Kämpfe ab 2014 im Donbass übersetzt. Sie übertragen auch zusammen Sofia Andruchowytschs monumentalen Roman Amadoka (2020), der seit 2023 auf Deutsch in drei Bänden erscheint. Seine jüngste eigene Veröffentlichung widmet sich dem Thema „Posttraumatisches Erzählen“ (2019).

Olena Stjaschkina, geb. 1968 in Donezk. Die Historikerin und Schriftstellerin lebt in Kyjiw. Sie hatte Professuren an den Universitäten von Donezk und Mariupol inne. Seit 2016 arbeitet sie am Historischen Institut der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kyjiw. In ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen widmet sie sich schwerpunktmäßig feministischen und Gender-Fragestellungen. Seit 1993 publiziert sie auch Prosawerke.

Olesia Ostrovska-Liuta ist Kunstmanagerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Generaldirektorin des Nationalen Kunst- und Museumskomplexes Mystetskyi Arsenal (seit 2016). Bis vor kurzem war sie Vorstandsmitglied des Ukrainian Institute und der East Europe Foundation sowie Vorsitzende des Programmkomitees des Social Capital Programme der International Renaissance Foundation. Erste stellvertretende Ministerin für Kultur der Ukraine (2014). Preisträgerin des Women In Arts Award (2019).

Lia Dostlieva ist Künstlerin, Kulturanthropologin und Essayistin, geboren in Donezk, Ukraine. Ihre Kunst- und Forschungspraxis befasst sich mit dekolonialen Narrativen, die durch die Verflechtung mehrerer Arten, Sichtbarkeit gefährdeter Gruppen, kollektive Traumata und das Anthropozän entstehen. Sie arbeitet in verschiedenen Medien, darunter Fotografie, Installationen und Textilskulpturen. Ihre Werke wurden u. a. im Ludwig Museum (Budapest, Ungarn), in der Nationalen Kunstgalerie (Vilnius, Litauen), im Tifliser Fotografie- und Multimediamuseum (Tiflis, Sakartvelo), im Nationalen Museum der Schönen Künste (Bischkek, Kirgisistan) und im Lettischen Nationalmuseum für Kunst (Riga, Lettland) ausgestellt. Sie ist eine der Künstlerinnen, die die Ukraine auf der 60. Biennale von Venedig vertreten werden.

Moderation

Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Café Europa  (Halle 4, Stand E401/E403)