27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Tsai Kun-lin – Eine Graphic Novel aus Taiwan in vier Bänden

Werkstattgespräch mit dem Illustrator Zhou Jian-xin

19:00 - 20:15 Uhr Do. 21. März
Veranstalter: Baobab Books

Kurzbeschreibung

Die Graphic Novel erzählt eine Lebensgeschichte und fast ein Jahrhundert taiwanische Geschichte.

Beschreibung

Tsai Kun-lin kam 1930 zur Welt. Bis ins hohe Alter setzte er sich in seiner Heimat Taiwan für Menschenrechte und Gerechtigkeit ein.
Die Autorin Yu Pei-yun und der Illustrator Zhou Jian-xin haben viele Gespräche mit Tsai geführt.
Am Ende haben weder das über 90-jährige Leben noch die komplexen politischen Ereignisse in ein einziges Buch gepasst – so sind es denn deren vier geworden.
Im ersten Band lernen wir Kun-lins Familie kennen und begleiten ihn durch seine Kindheit und Jugendjahre in der Zeit der japanischen Kolonialherrschaft auf Taiwan. Als Japan 1945 kapitulierte, atmeten die Taiwaner auf. Doch schon bald marschierten die chinesischen Kuomintang-Truppen vom Festland ein, und es begann die lange Zeit des «Weissen Terrors».
Auch Tsai Kun-lin wurde Opfer des Militäregimes: Kurz vor seinem zwanzigsten Geburtstag wird er zum Verhör abgeführt und unter Druck zu einem falschen Geständnis gezwungen. In den Augen des Regimes hat er die falschen Bücher gelesen – der Lesezirkel an seiner Schule wird als «illegale Organisation» eingestuft.
Tsai wird zu 10 Jahren Haft verurteilt und in die berüchtigte Strafkolonie auf die Verbannungsinsel Lü Dao überführt. Im zweiten Band begleiten wir ihn durch diese zehn «gestohlenen Jahre». Die Haftbedingungen sind unmenschlich, die Zwangsarbeit hart, am meisten aber schmerzt Kun-lin die Trennung von seiner Familie.
Als er 1960 entlassen wird, macht er sich sogleich auf den Weg zu seiner Familie, doch dort erwartet ihn eine traurige Nachricht …
Wie Tsai Kun-lin wieder festen Boden unter den Füssen zu gewinnen und sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen versucht, erfahren wir im dritten Band. Für einen ehemaligen «politischen Häftling» ist dies alles andere als einfach. So wird er an seiner ersten Stelle in einem Manga-Verlag schon bald wieder entlassen, und als er sich für das Lehramtsstudium einschreiben möchte, wird er abgelehnt. Tsai Kun-lin gründet 1966 schließlich ein eigenes Comicmagazin und beschäftigt auch Zeichner, die unter der strengen Zensur leiden und sonst keine Arbeit finden.
Sein Leben scheint sich trotz der eisernen Hand der Militärregierung zum Guten zu wenden. Doch dann treffen zwei verheerende Taifune auf Taiwan, und Tsai er muss ein weiteres Mal mit einem schweren Schicksalsschlag zurechtkommen. Welchen Weg er an diesem Wendepunkt einschlägt, erfahren wir im vierten und letzten Band der Graphic Novel.

Im Gespräch erläutert Zhou Jian-xin, wie die Graphic Novel entstand. Wir erfahren, welchen Einfluss Gespräche, Archive und Erzählungen auf das Zustandekommen dieser Biographie hatten. Gibt es eine «wahre» Geschichte? Wie wählt der Zeichner aus, wo ist die Grenze zwischen Interpretation, Umsetzung und Fiktion? Geschichte wird immer wieder neu erzählt, unter neuen Aspekten präsentiert.

Buchtitel kaufen

  • Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las. Eine Graphic Novel aus Taiwan, Band 1
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  • Tsai Kun-lin – Die gestohlenen Jahre. Eine Graphic Novel aus Taiwan, Band 2
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  • Tsai Kun-lin – Ein neues Leben. Eine Graphic Novel aus Taiwan, Band 3
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Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Buchkinder Leipzig e.V.

Adresse Lützner Str. 102 04177 Leipzig

Aussteller