27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
Logo Leipziger Buchmesse

Im Namen der Deutschen

Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit

12:00 - 13:00 Uhr Sa. 23. März
Veranstalter: Universität Leipzig

Kurzbeschreibung

Vom Umgang mit der NS-Vergangenheit im höchsten Amt des Staates

Beschreibung

Der Bundespräsident spricht qua Amt „im Namen der Deutschen“, auch und gerade, wenn es um die NS-Vergangenheit geht. Für Theodor Heuss und seine Nachfolger in der Bonner Republik – Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Karl Carstens und Richard von Weizsäcker – war das immer auch ein Sprechen über die eigene Zeitgenossenschaft, aber nur selten über das eigene Leben im „Dritten Reich“.

Richard von Weizsäcker war der letzte Bundespräsident, der die Jahre des Zweiten Weltkriegs noch als damals schon erwachsener Zeitgenosse erlebt hatte; der weltweite Ruhm für seine Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1985 erklärt sich auch vor diesem Hintergrund. Mit Weizsäckers Präsidentschaft endet die Geschichte, die dieses Buch erzählt. Aber sie beginnt natürlich mit Theodor Heuss, der als erstes Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Formen und Wege finden musste, „im Namen der Deutschen“ über die Verbrechen des „Dritten Reiches“ zu sprechen. Die Richtung, die er dabei seit 1949 einschlug, sollte die öffentliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit auf lange Zeit prägen: Indem Heuss die Vorstellung einer Kollektivschuld zurückwies, wohl aber von einer „Kollektivscham“ sprach, setzte er den Ton in einer Gesellschaft, die erst lernen musste, sich ihrer Geschichte selbstkritisch zu stellen.

Norbert Frei, Autor der zum Klassiker gewordenen Studie über die „Vergangenheitspolitik“ in der Ära Adenauer, verfolgt die mitunter atemverschlagende Entwicklung des Umgang der Deutschen mit Nationalsozialismus und Holocaust in diesem glänzend geschriebenen, gleichwohl minutiös aus den Quellen gearbeiteten Werk aus der Perspektive der Villa Hammerschmidt. Dabei wird deutlich: In fast allem, was die Bundespräsidenten der „Bonner Republik“ – von Theodor Heuss über Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Karl Carstens bis schließlich zu Richard von Weizsäcker – mit Blick auf die „jüngste Vergangenheit“ sagten oder taten, steckte auch ein Stück der eigenen Biographie. Darüber im Reden zu schweigen, ob vor den einst Verfolgten oder den Mitläufern, ob unter den Deutschen oder im Ausland, war die weithin als staatsmännische Kunst erachtete und respektierte Praxis.

Norbert Frei ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena.
Prof. Dr. Dirk van Laak, Professor für die Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts, moderiert die Buchpräsentation.

Buchtitel kaufen

  • Im Namen der Deutschen - Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit
    Titel kaufen

Moderation

Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Forum Unibund  (Halle 2, Stand D300)

Aussteller

Leipziger Buchmesse
Die Universität Leipzig wurde 1409 gegründet und gehört zu den forschungsstarken medizinführenden Universitäten in Deutschland. Sie bietet eine einmalige Fächer...