Gedenken, Aufklärung und die Kontinuität rechter Gewalt in Deutschland sichtbar machen.
Beschreibung
Seit Jahrzehnten engagieren sich Überlebende und Angehörige von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gegen das Vergessen und gegen die Ignoranz rechter Gewaltverbrechen in Deutschland. Ihr Engagement hat viele Gemeinsamkeiten: Sie halten das Gedenken aufrecht, solidarisieren sich, fordern Aufklärung und Konsequenzen. Sie erzählen, wie nach Anschlägen die Opfer und Betroffenen wie Beschuldigte behandelt wurden. Sie gründeten sich in Reaktion auf passive staatliche Behörden bzw. aktive Vertuschungsversuche und schaffen Raum für Selbstermächtigung.
Und vor allem: Sie fordern Aufklärung. Denn ohne ihre Einmischung wären der Mord an Oury Jalloh, der Tod von Amed Ahmad und andere in Vergessenheit geraten. Sie zeigen Angehörigen und Betroffenen, dass sie nicht alleine sind – und machen die erschreckende Kontinuität des Rassismus in Deutschland sichtbar. Seit Jahrzehnten wiederholen sich rassistisch motivierte Ausschreitungen, Angriffe und Morde. Der NSU-Komplex bleibt weiterhin unaufgeklärt. Die Terroranschläge in Halle 2019, in Hanau 2020; die Gefahr von Prepper-Gruppen, die Waffen und Munition horten; die seit Jahren andauernden rassistischen Angriffe in Berlin-Neukölln… sie sind nur die Spitze des Eisberges, der die Gefahr aufzeigt, die von rechten Gewalttäter:innen ausgeht.
Die Veranstaltung wird organisiert in Kooperation mit „Offener Prozess – ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex“ organisiert. Im Anschluss an die Lesung wird es ein Podiumsgespräch mit LYDIA LIERKE, ALI ŞIRIN & GAMZE KUBAŞIK geben.