27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Tausend Archen

Widerworte zur Asylrechtsverschärfung und Anti-Migrationsdebatte

15:00 - 16:00 Uhr Do. 27. März
Veranstalter: Verlage gegen Rechts

Kurzbeschreibung

Migration als solidarisches Miteinander und widerständige Praxis verstehen

Beschreibung

Fast alle Parteien nehmen an einem Überbietungswettbewerb in Sachen Asylrechtsverschärfung teil. Die AfD gibt den menschenverachtenden Ton vor und der gemeine Diskurs folgt. Dass die rechtspopulistischen Forderungen hier ebenso wie in vielen anderen Ländern dabei oftmals gegen geltendes europäisches oder Völkerrecht verstoßen, wird stillschweigend abgetan. In Italien etwa wird zivile Seenotrettung immer umfangreicher kriminalisiert, unter anderem durch das im Oktober 2024 verabschiedete Flussi Dekret der rechten Meloni-Regierung.
Es ist dringend an der Zeit, diesen Teufelskreis rassistischer Migrationsdebatten zu durchbrechen, und den Blick darauf zu lenken, dass Flucht auch als widerständige Praxis und Migration als solidarisches Miteinander stattfindet. Denn dieser wirkmächtige und tagtägliche Teil der Realität wird von all den Lautsprecher*innen der Remigrationsphantasien negiert. Flucht- und Migrationsbewegungen trotzen der Gewalt und tragen ein utopisches Versprechen mit sich: eine zukünftige Welt ohne Grenzen. Die Beteiligten auf dem Podium zeigen in ihrer Parxis, wie es gehen könnte und sollte.
Theresa Kühnert arbeitet im Flugzeug Department von Sea-Watch. Zusammen mit der Schweizer Organisation Humanitarian Pilots Initiative (HPI) betreibt Sea-Watch zwei Überwachungsflugzeuge, die von Lampedusa aus im zentralen Mittelmeer patrouillieren. So können die täglichen Menschenrechtsverletzungen beobachtet, dokumentiert und veröffentlicht werden. Allein in dieser Region ertranken in den letzten 10 Jahren 23.407 Menschen.
Osman Oğuz arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit des Sächsischen Flüchtlingsrats e.V. (SFR). Dieser Verein setzt sich seit seiner Gründung 1991 für die Interessen und Rechte von Geflüchteten in Sachsen ein und berät sie zu Fragen des Asyl- und Aufenthaltsrechts und der Arbeitsmarktintegration. Mit seiner Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert, veröffentlicht und kritisiert der SFR menschenrechtliche Missstände im Bereich Asyl und Migration.
Johannes Siegmund unterrichtet an der Universität Wien und ist Trainer bei ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit). Er forscht er zu Solidarität und Rassismus in der Klimakrise. Seine letzte Publikation war "Tausend Archen. Flucht als politische Handlung".

Moderation

Mitwirkende

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Forum Sachbuch Halle 5  (Halle 5, Stand E700)