27. - 30. März 2025 Leipziger Buchmesse
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Dana Vowinckel "Gewässer im Ziplock" (Suhrkamp Nova)

Lesung und Gespräch

19:30 - 21:00 Uhr Fr. 28. März
Veranstalter: Deutsche Nationalbibliothek , Stiftung Ravensburger Verlag

Kurzbeschreibung

Dana Vowinckel erhielt 2024 den Buchpreises Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag.

Beschreibung

Zum Inhalt:
Der Roman von Dana Vowinckel handelt von einer jüdischen Familie, deren Mitglieder kaum unterschiedlicher sein könnten. Die Eltern der 15-jährigen Erzählerin Margarita leben getrennt. Der alleinerziehende Vater, gebürtiger Israeli, arbeitet in Berlin als Kantor einer jüdischen Gemeinde. Die Mutter, eine amerikanische Linguistin, hat Mann und Kleinkind früh verlassen, weil sie es nicht ertrug, in Deutschland zu leben. Ihre Tochter hat sie viele Jahre nicht gesehen. Die Großeltern mütterlicherseits leben in Chicago. Margarita besucht in Berlin eine jüdische Schule und verbringt viele Ferien bei den Großeltern in Amerika, ohne die Mutter zu treffen. Der im Roman beschriebene Sommer verläuft jedoch anders: Sie wird zu ihrer Mutter nach Jerusalem geschickt, wo diese ein Fellowship hat. Mutter und Tochter reisen durch Israel, doch die Konflikte eskalieren. Schließlich nimmt Margarita Reißaus und trifft in Tel Aviv einen jungen Israeli wieder, den sie im Flugzeug kennengelernt hat und mit dem ihre Mutter aufgrund politischer Differenzen in Streit geraten ist. Aus Sorge um die Tochter reist der Vater nach Israel, ehe sich die ganze Familie am Krankenbett der Großmutter in Chicago einfindet. Hier versuchen sie, gemeinsam neue Lösungen und Wege zu finden.

Zur Begründung der Preisvergabe:
Der Roman vermittelt anschaulich Einblicke in den Alltag und die Erfahrungen jüdischer Familien in Deutschland, zugleich ist es eine Coming-of-Age-Geschichte. Fragen der Identität beschäftigen die pubertierende Tochter. Die Unterschiede in Biografie, Mentalität, religiösen und politischen Einstellungen und Verhalten ihrer Eltern und Großeltern empfindet das Mädchen als verwirrend. In dem familiären Durcheinander an Gefühlen und Standpunkten sucht Margarita nach einer eigenen Position. Sie wächst dreisprachig auf – Deutsch, Amerikanisch, Iwrit – und bewegt sich sprachlich geschmeidig, psychologisch aber überfordert in den Welten ihrer Eltern und Großeltern, wodurch der Roman eine besondere Intensität gewinnt. Eine wichtige Parallelperspektive nimmt der Vater ein, dessen Arbeit als Kantor sehr genau beschrieben wird, während die linguistischen Lieblingsthemen der Mutter geschildert werden, ohne ihre Perspektive einzunehmen – die emotionalen Ausbrüche der Professorin erleben die Leser aus Sicht der Tochter. Mit diesem literarischen Kunstgriff gelingt es der Autorin (nicht ohne Komik), Nähe und Abstand der Figuren zueinander in souveräner Weise zu vermitteln und zu einem versöhnlichen und konstruktiven Ende mit veränderten, positiven Perspektiven für das Eltern-Tochter-Verhältnis zu führen.

Eintritt Bemerkung

Anmeldung unter dnb.de/veranstaltungleipzig oder Tel. 0341 2271-286
Bitte beachten Sie, dass Mäntel, Jacken und Taschen, die größer als DIN A5 sind, in der Garderobe deponiert werden müssen.

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Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Deutsche Nationalbibliothek - Foyer

Adresse
Deutscher Platz 1 04103 Leipzig
Kontakt
Website: http://www.dnb.de