Annemarie Türk
Vita
Programmpunkte
Eine Diskussion über das Übersetzen im mehrsprachigen Land Österreich.
Veranstalter: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels / Literatur-Contentmarketing, IG Autorinnen Autoren, TRADUKI, BMEIA
Eine Kooperationsveranstaltung von 'meaoiswiamia' und TRADUKI und dem 'Jahr der österreichischen Literatur' des BMEIA. Das Übersetzen sei zu Ihrer 'Hauptsprache' geworden, schreibt die Autorin und Übersetzerin Mascha Dabic in ihrem Text 'Zähne zusammenbeißen'. Mascha Dabic, die in Wien lebt und in Sarajevo geboren wurde, zählt zu den herausragendsten Protagonistinnen Ihres Fachs in Österreich: sie übersetzt aus dem Serbischen, dem Bosnischen, dem Kroatischen, Englischen wie Russischen. Welcher Stellenwert kommt dem Übersetzen in Österreich zu? Und für welche Sprachen ist Österreich ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt? Dass etwa Dzevad Karahasan oder Drago Jancar über Österreich zum deutschsprachigen Publikum fanden, ist kein Zufall, sondern liegt nicht zuletzt an der geographischen Lage des Landes, seiner Geschichte wie an dem Umstand, dass Österreich selbst ein mehrsprachiges Land ist: es gibt allein 6 autochthone Volksgruppen: die slowenische, die burgenlandkroatische, die tschechische, slowakische, die Volksgruppe der Roma und Sinti und die ungarische. Nachdem ein Gastlandauftritt bei der Buchmesse auch immer der Versucht einer Übersetzung ist, soll auch diese Veranstaltung dazu beitragen, die Vielgestaltigkeit des Landes Österreich sichtbar zu machen.
Ein hochaktueller und unterhaltsamer Roman zur Debatte über Fake News und alternative Wahrheiten
Veranstalter: TRADUKI c/o S. Fischer Stiftung
August Becker ist der Star unter den Pressefotografen, seine Porträts sind unverwechselbar. Im aktuellen Wahlkampf um die Kanzlerschaft erhält er von einer liberalen Wochenzeitschrift den Auftrag, den Spitzenkandidaten einer populistischen Partei zu fotografieren. Ulli Popp hetzt gegen Migranten, gegen Frauen, gegen unabhängige Medien. August Becker soll den Mann hinter der Fassade von Fürsorglichkeit entlarven, seine Brutalität, seinen Zynismus, er soll den unaufhaltsam scheinenden Siegeszug seiner Partei stoppen. August verachtet Popp, er nimmt den Auftrag an, und tatsächlich gelingt ihm ein Schnappschuss, von dem er überzeugt ist, dass er den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen wird – bis sich von einem Tag auf den anderen alle Gewissheiten ins Gegenteil verkehren. Mit Witz, Ironie und Fabulierlust erzählt Doron Rabinovici in seinem neuen Roman von einer immer stärker polarisierten Gegenwart, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Es geht um die Relativierung von Fakten, die Anziehungskraft des Autoritären, die Macht der Bilder. Es geht um den Kampf eines Populisten gegen einen Fotografen, der genau weiß, dass jede Aufnahme Zeugnis einer Einstellung ist. Mit dem Autor spricht Annemarie Türk.
Die Lyrikerinnen Ioana Nicolae und Nadya Radulova stellen ihre Gedichtbände vor
Veranstalter: TRADUKI c/o S. Fischer Stiftung , TRADUKI
Ioana Nicolae schreibt Gedichte und Prosa. Ihre Werke erscheinen in deutscher Übersetzung im Pop Verlag. Nadya Radulova ist Dichterin; der zweisprachige Gedichtband "Kleine Welt, große Welt" ist ihr erstes Werk in deutscher Übersetzung und erscheint im März 2023 beim eta Verlag.
Einsperrung und Aussperrung
Veranstalter: TRADUKI c/o S. Fischer Stiftung , Goethe-Zentrum Tirana
Die Erfahrung verschlossener Tore teilen viele Menschen aus dem früheren Ostblock. Arian Leka, an der Adria geboren und aufgewachsen, erinnert sich an seine Kindheit und Jugend hinter verriegelten Grenzen und geht beharrlich der Frage nach, wie das einst freie Meer zu einer verbotenen Zone wurde. Dazu konfrontiert er seine Erfahrungen mit albanischen Legenden und der albanischen Geschichte. Auslöser für die Arbeit an den Texten in diesem Buch waren die zahlreichen Toten bei der Flucht über das Meer in Richtung Italien, als sich nach dem Sturz des Regimes von Enver Hoxha zwar für die Bürger Albaniens die Tore in Richtung Europa öffneten, aber Europa sich gegen die Flüchtlinge abschottete. Für Arian Leka sind Einsperrung und Aussperrung gleichermaßen unerträglich und seine Empathie gilt längst nicht mehr allein den albanischen Opfern, sondern allen bei der Flucht über das Mittelmeer Ertrunkenen. Zugleich geht er mit der jüngeren Vergangenheit seines Landes ins Gericht, die durch die späte (verspätete) Aufarbeitung der Verbrechen des Regimes von Enver Hoxha bis heute eine Bürde für Albanien darstellt. Mit dem Autor spricht Übersetzerin des Erzählbands Das verschlossene Tor (Stadtlichter Presse, 2023) Zuzana Finger.