Kontrollver*lust

Es geht um Männer. Und zwar um die, die in der aktuellen Geschlechteranordnung die Mehrheit bilden und kein Problem damit haben, wenn man sie so nennt: Männer. Die beiden Handlungsfelder Sex und Gewalt sind für viele dieser Männer unver­zichtbar, wenn sie glauben, männlich sein zu müssen – leider oft in Kombination, also als sexuelle Gewalt.
Die dominante Form, in der Männer lernen, Sex zu haben, ist die Kontrolle – von sich und anderen. Sex ist aber immer auch der Wunsch, die Kontrolle abzugeben und loszulassen. Kontrollver*lust ist also beides: der Moment, der oft in Gewalt endet, und der Moment, in dem die Lust, die Kontrolle abzugeben, als Befriedigung eines eigenen Begehrens erfahrbar ist.