An Gottes Stelle den freien Menschen!

Podiumsgespräch zum 100. Todestag Rudolf Steiners mit David Marc Hoffmann und Philipp Kovce
Vor 100 Jahren, am 30. März 1925, ist Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie in Dornach bei Basel gestorben. Steiner war Goethe-Herausgeber, Kulturwissenschaftler, Vortragsredner und spiritueller Lehrer. Er wurde vor allem bekannt als Begründer der Anthroposophie, einer spirituellen Weltanschauung, aus der verschiedene Praxisfelder entstanden: Waldorfschulen, biodynamische Landwirtschaft, eine ganzheitlich orientierte Medizin und viele weitere Impulse gehen auf ihn zurück. Sein vielfältiges Wirken und sein spirituell erweitertes Menschen- und Weltverständnis werden bis heute kontrovers diskutiert.
Aus Anlass des 100. Todestags hat Dr. David Marc Hoffmann, Leiter des Rudolf Steiner Archivs und ausgewiesener Kenner der Biografie Steiners, eine gut lesbare, reich illustrierte Einführung zum Leben und Wirken des Philosophen, Lebensreformers und Esoterikers vorgelegt. Der Autor versucht, aus den unmittelbaren zeitgenössischen Quellen im Fundus des Rudolf Steiner Archivs Person, Werk und Wirken Rudolf Steiners möglichst authentisch darzustellen, suchend, fragend und kritisch zugleich, getreu der zentralen Forderung Steiners, «dass des Lehrers Autorität und der Glaube an ihn in der Geistesschulung keine andere Rolle spielen sollten, als dies der Fall ist auf irgendeinem anderen Gebiete des Wissens und Lebens».
Durch einen heute oft reflexhaften Skeptizismus gegenüber der Anthroposophie und ihrem Begründer entgeht einem leicht das Einzigartige in Steiners Leben und Wirken. Seine Bücher, Aufsätze und Vorträge und die Anwendung seiner spirituellen Forschungen in den verschiedensten Praxisfeldern sind in ihrem revolutionären Ansatz und ihrer bisweilen sehr ungewohnten Perspektivität Herausforderungen, denen es sich immer wieder zu stellen lohnt.
Im Gespräch zwischen dem Publizisten Philip Kovce und David Marc Hoffmann werden die verschiedenen Lebensepochen und der Werdegang Steiners thematisiert und auch umstrittene Fragen zu Werk und Rezeption freimütig diskutiert.