Wo sich Kulturen aus aller Welt begegnen, eröffnen sich neue literarische Horizonte
Die Leipziger Buchmesse zieht jedes Jahr viele internationale Aussteller an – und beweist damit ihre wichtige Rolle als Türöffnerin in den deutschsprachigen Buchmarkt. Neben dem Gastland Norwegen und dem traditionellen Schwerpunkt auf Südosteuropa präsentieren zahlreiche weitere Länder ihre Literatur, darunter die Philippinen als aufregender Messe-Neuling. Ein besonderes Highlight garantiert auch die Eröffnung des norwegischen Gastlandstandes am 27. März durch Ihre Königliche Hoheit Kronprinzessin Mette-Marit, Botschafterin der norwegischen Literatur.
Der Internationale Bereich in Halle 4 ist in diesem Jahr mit noch mehr Aussteller:innen aus rund 40 Nationen und größeren Ständen weitergewachsen. Europa zeigt seine ganze literarische Vielfalt mit bekannten Gesichtern wie Alhierd Bacharevič, dem belarussischen Preisträger für Europäische Verständigung, den irischen Bestsellerautorinnen Cecelia Ahern und Anne Enright, dem schwedischen Literaturstar Jonas Jonasson, dem englischen Thrillerexperten Chris Whitaker und weiteren über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus bekannten Namen.
Ganz neu auf der Leipziger Buchmesse sind die Philippinen. 2025 feiert die Inselgruppe Premiere mit einer Vielzahl preisgekrönter Autor:innen und 150 Titeln, die sich mit Themen wie Klimawandel, Kolonialismus, Globalisierung und sozialer Ungleichheit auseinandersetzen. Bekannte Namen wie Renren Galeno und Paolo Herras repräsentieren mit ihren Graphic Novels die lebendige Comic- und Mangaszene, während Daryll Delgado und Jessica Zafra mit ihren Romanen die reiche Erzähltradition des Landes nach Leipzig bringen. Auf der Frankfurter Buchmesse (15. bis 19. Oktober 2025) sind die Philippinen der Ehrengast unter dem Motto „Fantasie beseelt die Luft“.
Mit Armenien kehrt eine Kulturnation mit bewegter Geschichte auf die Leipziger Buchmesse zurück. Das Land präsentiert Werke klassischer und moderner armenischer Autor:innen, die sich mit dem historischen und kulturellen Erbe Armeniens befassen.
Wie schreibt man inmitten eines Krieges? Welche Rolle spielt Geschichtsbewusstsein für die Gegenwart? Autor:innen aus Frankreich setzen sich in Leipzig mit dem europäischen Selbstverständnis in Kriegs- und Krisenzeiten im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge“ auseinander.
Die portugiesische Starautorin Lídia Jorge – bekannt für ihre Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Feminismus – stellt ihren neuen, wohl persönlichsten Roman vor. Neben ihr ist unter anderem auch José Luís Peixoto, eine der überraschendsten Stimmen der portugiesischen Literatur, zu Gast.
Mit einem größeren Stand und noch mehr literarischer Vielfalt präsentiert sich Tschechien. Zu den renommierten Autor:innen, die nach Leipzig kommen, gehören unter anderem der Schriftsteller und Übersetzer Ondřej Buddeus und die Dramatikerin und Drehbuchautorin Petra Soukupová.
Prominent vertreten ist auch Rumänien. Zu Gast sind zum Beispiel Mircea Cărtărescu, Träger des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur, sowie Alexandru Bulucz, in Deutschland lebender Lyriker und Literaturkritiker rumänischer Herkunft.
Wie in den vergangenen Jahren rückt die Leipziger Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem Übersetzungsnetzwerk TRADUKI die Literatur aus Südosteuropa in der eigenen TRADUKI-Kafana in den Mittelpunkt. Auch TRADUKI-Mitglied Serbien ist wieder mit einem eigenen Stand vertreten.
Ein besonderer Blick geht nach Moldau und Georgien – zwei politisch gespaltenen Ländern zwischen prowestlicher Freiheitsbewegung und prorussischen Kräften. Führende Kulturschaffende der Länder diskutieren hierzu im Forum „Globale Perspektiven“ am 29. März.
Werfen Sie einen Blick ins Programm mit allen Autor:innen und Veranstaltungen und lernen Sie inspirierende Literatur und Menschen aus aller Welt kennen.
