„Sprache, Pass und zwei, drei Fotos“: neue Literatur aus Südosteuropa
Von der Achterbahn über Serpentinen bis zur Einbahnstraße kann das Leben so unendlich verschiedene Wege nehmen, dass einem schwindlig wird. Die neuen Veröffentlichungen, die das Literatur- und Übersetzungsnetzwerks TRADUKI dieses Jahr vorstellt, tun genau das: Sie nehmen jede Kurve. Und oft ist es eine weibliche.
Wie über-lebt man einen Krieg und wie lebt man „danach“ weiter? Wie liebt man jemanden in einem Land, in dem solch eine Liebe tabu ist – und wo soll man hin mit all der Wut? Wie findet man in Zagreb einen Mörder, dessen Tat in den höchsten politischen Kreisen verankert zu sein scheint? Und wie lässt sich die Kluft zwischen den Generationen überwinden, auch im ganz alltäglichen Miteinander ohne Mord und Totschlag? All diese Perspektiven und viele weitere finden sich im zeitgenössischen Literaturschaffen Südosteuropas. Unter dem Motto „Sprache, Pass und zwei, drei Fotos“ stellt das Literatur- und Übersetzungsnetzwerk TRADUKI sein Programm 2025 vor – auf der Messe in der eigenen TRADUKI Kafana (Halle 4, D403) sowie bei Veranstaltungen im Café Europa und im Forum Globale Perspektiven.
Cineastisch stimmt die Balkan-Film-Woche bereits vom 4. bis 7. März auf die Region zwischen Slowenien und Albanien ein. Wie in den Vorjahren wurde das Programm von Marija Katalinić kuratiert. Alle Filmvorführungen finden im UT Connewitz statt. Der Eintritt ist frei.
Vom 27. bis 30. März geben unter anderem folgende Autor:innen spannende Einblicke in die aktuelle Literatur Südosteuropas:
- Tanja Stupar Trifunović: „Seit ich einen Schwan gekauft habe“, eta Verlag, 01.11.24, Übersetzerin (Ü): Marie Alpermann
- Moni Stănilă: „Metallische Igel“, edition.fotoTAPETA, 16.12.24, Ü: Alexandru Bulucz
- Asja Bakić: „Leckermäulchen“, Verbrecher Verlag, 17.02.25, Ü: Alida Bremer
- Faruk Šehić: „Von der Una“, Voland & Quist, 24.02.25, Ü: Elvira Veselinović,
- Edo Popović: „Der Pudel des Staatsführers“, Voland & Quist, 03.03.25, Ü: Mascha Dabić
- Taina Tervonen: „Die Reparatur der Lebenden“, Zsolnay Verlag, 18.03.25, Ü: Patricia Klobusiczky
- Meral Kureyshi: „Im Meer waren wir nie“, Limmat Verlag, 20.02.25
Inzwischen zu einer echten Tradition von Leipzig liest geworden, ist die Balkannacht im UT Connewitz. Am Samstagabend, 29. März, entführt Ivo Dimchev, queerer Künstler aus Sofia, Bulgarien, das Publikum mit seiner bunten Bühnenshow nach Südosteuropa. Auch hier ist der Eintritt frei.
Weitere Informationen unter: https://traduki.eu/
