21. - 24. März 2024 Leipziger Buchmesse

Diana Smikalla

Programmpunkte

28.04.2023 15:00 - 15:30 Gespräch

Diskussion zu gesellschaftlichen Prozessen des Verstehens oder Missverstehens

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund GWZO

Überzeugungen, Wahrnehmungen, Lebensformen: Sie scheinen sich im Osten und Westen Deutschlands nach wie vor zu unterscheiden. Wirkt die unterschiedliche Geschichte der neuen und alten Bundesländer immer noch so stark nach, dass sich in der Gegenwart Unterschiede oder sogar Brüche auftun? Oder haben Entwicklungen nach der Wiedervereinigung dazu geführt, dass wir uns bis heute nicht richtig verstehen können, sondern Bilder der Anderen vor uns hertragen? Und wie kann sich das ändern? Über diese und andere Fragen diskutieren Daniel Fulda, Dirk Oschmann und Dirk von Petersdorff. Sie arbeiten als Literaturwissenschaftler an den Universitäten Halle, Leipzig und Jena. Über ihre Fachgegenstände hinaus beschäftigen sie sich auch mit gesellschaftlichen Prozessen des Verstehens oder Missverstehens, mit der gegenseitigen Wahrnehmung und den unterschiedlichen Perspektiven. Von Dirk Oschmann ist soeben das Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ im Ullstein-Verlag erschienen. Dirk von Petersdorff hat im vergangenen Jahr die Novelle „Gewittergäste“ veröffentlicht, in der Ost-West-Fragen ebenfalls eine Rolle spielen (Verlag C.H.Beck). Daniel Fulda hat zuletzt den Band „Revolution trifft Aufklärungsforschung. 1989/90, DDR-Erbe und die Gründung des hallischen Aufklärungszentrums" herausgegeben.

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Dirk von Petersdorff Daniel Fulda Diana Smikalla Dirk Oschmann
Sprache
Deutsch
Themen
Bildung | Biographien & Erinnerungen | Historie | Politik & Zeitgeschehen | Wissenschaft
28.04.2023 14:00 - 14:30 Gespräch

Kai von Klitzings neue Publikation zu Analyse von Ursachen und Folgen von Kindesvernachlässigung

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund GWZO

Mehr als 10 Prozent aller Kinder machen in unserer Gesellschaft die Erfahrung, dass ihre Bedürfnisse nach Versorgung, Nähe, Zuwendung und Anerkennung nicht ausreichen beachtet werden. Vernachlässigung und emotionale Misshandlung von Kindern werden in der Öffentlichkeit nur wenig thematisiert, obwohl es die mit Abstand häufigste Gefährdung des Kindeswohl ist. Dabei bedeutet ein solcher Mangel für die betroffenen Kinder ein schwerwiegendes Risiko für ihre weitere körperliche und psychische Entwicklung. Aufbauend auf einen wissenschaftlichen Überblick über Ursachen und Folgen vernachlässigender Lebensbedingungen in der Kindheit entwickelt der Autor ein tiefes psychoanalytisches Verständnis der Innenwelt vernachlässigter Kinder. Anhand praxisnaher Fallbeispiele werden Grundsätze und Modelle für die Betreuung und Psychotherapie entworfen. Das Buch gibt wichtige Impulse für die tägliche Arbeit in Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Sozialpädagogik und Rechtsprechung.

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Kai von Klitzing Diana Smikalla
Sprache
Deutsch
Themen
Bildung | Eltern | Psychologie | Pädagogik | Soziales | Wissenschaft
28.04.2023 13:00 - 13:30 Gespräch

Gespräch zwischen Prof. Dr. Meron Mendel und Hannah Heuser

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund GWZO

Digitaler Hass ist in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen gesellschaftlichen Problem geworden. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen von Hass im Netz betroffen sind: In einer von der Universität Leipzig gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut g/d/p im Jahr 2022 durchgeführten Bevölkerungsbefragung gaben 24 Prozent der Menschen in Deutschland an, bereits selbst Hasskommentare im Internet erhalten zu haben. Durch die weitgehende Verlagerung des öffentlichen Diskurses ins Internet haben digitale Beschimpfungen und Bedrohungen eine neue Qualität erlangt. Hass im Netz verletzt nicht nur die unmittelbar Betroffenen – bedroht ist nicht weniger als die demokratische Gesellschaft selbst. „Der strafrechtliche Umgang mit digitalem Hass“ war daher Gegenstand eines dreijährigen Forschungsprojekts, das an der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Elisa Hoven durchgeführt wurde. Erforscht wurden neben den Ursachen und Erscheinungsformen auch die Auswirkungen von Hasskommentaren im Internet. Darüber und über die Frage, wie man dem Hass im Netz begegnen kann, spricht Hannah Heuser, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, mit Prof. Dr. Meron Mendel, Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

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Hannah Heuser Meron Mendel Diana Smikalla
Hannah Heuser
Mitwirkende
Meron Mendel
Mitwirkende
Sprache
Deutsch
Themen
Mental Health | Psychologie | Soziales | Wissenschaft
29.04.2023 11:00 - 11:30 Gespräch

Das Buch greift Urteile auf, die überrascht, teilweise empört haben

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund GWZO

Wie gerecht ist unser Recht? In ihrem Buch „Strafsachen“ setzen sich die Strafrechtsprofessoren Elisa Hoven und Thomas Weigend anhand von spannenden Gerichtsurteilen mit der Frage auseinander, ob das Strafrecht so, wie es in Deutschland angewandt wird, unserem Gerechtigkeitsgefühl entspricht. Das Buch greift Urteile in Strafsachen auf, die die Öffentlichkeit überrascht, teilweise auch empört haben. 18 Entscheidungen der höchsten deutschen Gerichte werden aus Expertensicht so aufbereitet, dass Leserinnen und Leser auch ohne juristisches Vorverständnis erkennen können, wo die „Knackpunkte“ der Sachverhalte und ihrer Beurteilung durch die Gerichte liegen. Die Autoren liefern Informationen zu den Hintergründen der Verbrechen und erklären die politischen und rechtlichen Fragen hinter den Urteilen. In der Öffentlichkeit wird immer wieder diskutiert, ob die deutsche Strafgesetzgebung und die Justiz tatsächlich für Gerechtigkeit sorgen – oder ob das Recht zu schwach und die Strafen zu milde sind. Die Antwort der Autoren fällt differenziert aus: Es gibt gelegentlich Fehlurteile, und es gibt auch Strafgesetze, die den aktuellen Bedürfnissen der Gesellschaft und ihren Gerechtigkeitsvorstellungen nicht mehr entsprechen. Häufig ist es aber so, dass das Recht gut und richtig ist – man muss es nur besser erklären. Immer wieder zeigt sich in den Kapiteln des Buches, dass man genau hinsehen sollte, bevor man sich über ein Urteil freut oder empört – die „richtige“ Entscheidung hängt manchmal von Feinheiten ab. Bei der Veranstaltung stellen Elisa Hoven und Thomas Weigend das Anliegen ihres Buches vor und diskutieren – zum Teil kontrovers – einige echte Fälle und bewerten das Recht und die Urteile der Gerichte. Dabei geht es etwa um die Fragen, ob man einen Mord begeht, wenn man einen Menschen mit dessen Einwilligung tötet und (teilweise) verspeist oder wie es zu erklären ist, dass Auto-Raser, die bei einem verbotenen Wettrennen einen Menschen töten, in Köln zu einer Bewährungsstrafe und in Berlin zu lebenslanger Haft verurteilt werden.

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Diana Smikalla Thomas Weigend Elisa Hoven
Thomas Weigend
Mitwirkende
Elisa Hoven
Mitwirkende
Sprache
Deutsch
Themen
Wissenschaft