21. - 24. März 2024 Leipziger Buchmesse

Hannah Heuser

Programmpunkte

28.04.2023 13:00 - 13:30 Gespräch

Gespräch zwischen Prof. Dr. Meron Mendel und Hannah Heuser

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund GWZO

Digitaler Hass ist in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen gesellschaftlichen Problem geworden. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen von Hass im Netz betroffen sind: In einer von der Universität Leipzig gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut g/d/p im Jahr 2022 durchgeführten Bevölkerungsbefragung gaben 24 Prozent der Menschen in Deutschland an, bereits selbst Hasskommentare im Internet erhalten zu haben. Durch die weitgehende Verlagerung des öffentlichen Diskurses ins Internet haben digitale Beschimpfungen und Bedrohungen eine neue Qualität erlangt. Hass im Netz verletzt nicht nur die unmittelbar Betroffenen – bedroht ist nicht weniger als die demokratische Gesellschaft selbst. „Der strafrechtliche Umgang mit digitalem Hass“ war daher Gegenstand eines dreijährigen Forschungsprojekts, das an der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Elisa Hoven durchgeführt wurde. Erforscht wurden neben den Ursachen und Erscheinungsformen auch die Auswirkungen von Hasskommentaren im Internet. Darüber und über die Frage, wie man dem Hass im Netz begegnen kann, spricht Hannah Heuser, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, mit Prof. Dr. Meron Mendel, Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Rollstuhl-barrierefrei
Hannah Heuser Meron Mendel Diana Smikalla
Hannah Heuser
Mitwirkende
Meron Mendel
Mitwirkende
Sprache
Deutsch
Themen
Mental Health | Psychologie | Soziales | Wissenschaft
27.04.2023 19:00 - 20:30 Gespräch

Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können

Fast täglich wird Sawsan Chebli mit Hasskommentaren und Online-Hetze überhäuft. Wenn sich die Politikerin palästinensischer Herkunft auf Social Media äußert, in einem Interview oder mit einem Zeitungsbeitrag in die öffentliche Debatte einmischt; wenn sie sich, wie so oft, leidenschaftlich für eine diverse und inklusive Gesellschaft ausspricht, türmt sich die Flut an Hate Speech mitunter zu brutalen Shitstorms auf. Dass aus digitaler schnell körperliche Gewalt werden kann erlebte sie ganz unmittelbar, als sie eines Tages mitten in Berlin von einem Unbekannten körperlich angegriffen wurde. Cheblis Erfahrungen stehen exemplarisch für ein besorgniserregendes, akut demokratiegefährdendes Klima neuer Cybergewalt, die sich in besonderer Härte gegen engagierte Frauen richtet. In LAUT erzählt Chebli nicht nur von den sexistischen, rassistischen und klassistischen Abgründen unserer Gesellschaft, in die sie während diverser Shitstorms blicken musste, sondern auch von positiver Energie, Empathie und echter Unterstützung im digitalen Ungewitter. Ein erschütterndes, aber auch augenöffnendes Buch – und ein Appell an uns alle, laut und deutlich gegen Hass und für friedlichen, demokratischen Austausch einzustehen und entschieden Zivilcourage zu zeigen, im analogen wie im digitalen Leben.

Stärkung von Vielfalt und Dialog
Sawsan Chebli Elisa Hoven Hannah Heuser