Fiston Mwanza Mujila
Programmpunkte
Großes Lesefest zum Abschluss der Aktion
Veranstalter: SLOVENIAN BOOK AGENCY (JAK)
Seit Sommerbeginn 2022 konnte man an drei Poesieautomaten Gedichte von Autorinnen und Autoren aus Slowenien (Gastland der Frankfurter Buchmesse 2023), aus Österreich (Gastland der Leipziger Buchmesse 2023) und aus Leipzig »ziehen«. In der Stadtbibliothek stand ein umgebauter Kaugummiautomat mit slowenischen Gedichten, an der Schaubühne Lindenfels ein umgebauter Kondomautomat mit Liebesgedichten aus Österreich und im Haus des Buches ein ehemaliger Tic-Tac-Automat mit frischen Leipziger Gedichten. Idee und Konzeption stammen von dem Lyriker und Romancier Matthias Göritz, derzeit Professor für Creative Writing in Louisiana/USA, der durch den Abend führen wird. Aus Slowenien werden Stanka Hrastelj, Miljana Cunta und Gregor Podlogar kommen, aus Österreich Andreas Unterweger, Fiston Mwanza Mujila und Gerhild Steinbuch. Die beteiligten Poetinnen und Poeten aus Leipzig sind ebenfalls eingeladen: Pia Birkel, Carl-Christian Elze, Martina Hefter, Anja Kampmann, Sascha Kokot, Jan Kuhlbrodt, Ronya Othmann, Kerstin Preiwuß, Bertram Reinecke, Lara Rüter, Jörg Schieke, Andra Schwarz, Johanna Schwedes, Sibylla Vričić Hausmann. Zum Abschluss des Projekts erscheint ein Sonderheft der Grazer Zeitschrift »manuskripte«, die an diesem Abend erstmals ausliegen wird. Nach den Lesungen wird Gregor Podlogar auflegen.
Sprecher: Frank Arnold Musik: Christoph Schenker (Cello) Moderation: Cornelia Zetzsche –PEN-Zentrum Deutschland, Vizepräsidentin
Veranstalter: PEN-Zentrum Deutschland
In der Ukraine ist keine Zeit für Romane. Literarische Texte müssen warten, sagt Tanja Maljartschuk. Jeder neue Roman von Bachtyar Ali ist eine Geschichte des Krieges in seiner Heimat Kurdistan. Dzevad Karahasan wurde mit seinem Kriegsbericht aus Sarajevo bekannt und beschreibt in seinem neuen Roman Menschen im Krieg. Fiston Mwanza Mujilas Romane und sein Gedichtband spielen im vom Bürgerkrieg versehrten, postkolonialen Kongo. Vier Biografien und Schreibweisen zwischen Krieg und Frieden mit Blick auf aktuelle Brennpunkte
In seinen lyrischen Texten ist er eine Art Übersetzer seiner selbst
Veranstalter: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels / Literatur-Contentmarketing, Ritter-Verlag
Anrufungen, Beschwörungen und Lobpreis (was „Kasala“ auf Kiluba bedeutet), Geschichten und Gesichte einer Stimme, die alle Instrumente einer Jazz-Band aus sich heraus zu orchestrieren scheint: Mit prallen, bunten Bildern, ebenso heiteren wie bestürzenden Szenen und Motiven inszeniert Fiston Mwanza Mujila eine mitreißende Dichterrede, deren kolossale Übertreibung jegliches Pathos implodieren lässt und umso schwungvoller poetische Energie zu entfesseln vermag – als Gegenfeuer zum Falschen des Bestehenden. Aus unterschiedlichen lyrischen Traditionen anklingende Obertöne erzeugen die Atmosphäre einer hybriden Welt, die sich aus Versatzstücken aus verschiedenen globalen Räumen und Zeitschichten amalgamiert. Wo alles möglich, real und surreal zugleich erscheint, versucht sich ein waches und empathisches Bewusstsein zu verorten: in der Bezugnahme auf den Kaku (den Urgroßvater bzw. Ahnen) und eine lebendige, animistische Überlieferung bringen die Gedichte Fiston Mwanza Mujila mit ihren treibenden Rhythmen und poetischer Wucht gängige Begriffe und Vorstellungen (post) kolonialer Lebenswelt ins Wanken.