27. - 30. April 2023 Leipziger Buchmesse

Meron Mendel

Vita

©Ali Ghandtschi

Programmpunkte

28.04.2023 16:15 - 17:00 Gespräch

Eine deutsche Debatte zu Israel und dem Nahostkonflikt.

Veranstalter: taz , Kiepenheuer & Witsch

Über Israel wird immer gestritten, seit Jahrzehnten haben das Land und der Nahostkonflikt in Deutschland eine enorme diskursive Bedeutung. Gerade in der letzten Zeit reihten sich teils erbitterte Auseinandersetzungen aneinander. Da wurde 2020 über den antiisraelischen Philosophen Achille Mbembe gestritten, und 2022 war geprägt von einer Debatte über antisemitische Tendenzen auf der Documenta. Der israelische Pädagoge und Publizist Meron Mendel kam 2001 nach Deutschland. Bis heute wundert er sich: Wieso wird in Deutschland gerade über Israel so erbittert gestritten? In einer häufig polemischen, vergifteten Atmosphäre? Jede und jeder scheint hier eine besonders ausgeprägte Meinung zu haben, wenn es um das Land, dessen Politik und den Nahostkonflikt geht – gern und häufig, ohne je dort gewesen zu sein oder seine Bewohnerinnen und Bewohner näher zu kennen. Gehört Israel zur deutschen Staatsräson? Darf man mit BDS- Aktivisten reden? Ist es o.k., wenn radikale palästinensische Positionen in deutschen Medien Raum bekommen? Mendel fragt in seinem Buch nach den Hintergünden zu diesen in Deutschland, dem Land der Täter so heftig diskutierten Fragen. Mendel engagierte sich selbst in der Debatte um die documenta und bezieht immer wieder engagiert Stellung, wenn es um Antisemitismus geht. In seinem neuen Buch fragt er nach den Gründen für die Emotionalität der deutsch-israelischen Debatten. Mit Blick auf die NS-Vergangenheit sieht er eine Art Verpflichtung im deutschen Diskurs, mit Israel freundschaftlich umzugehen, gerade angesichts andauernder antisemitischer Umtriebe. Wie soll man jedoch auf den Rechtsruck in der aktuellen israelischen Regierung reagieren? Über Israel reden – ein taz Talk im taz Studio auf der Leipziger Buchmesse mit: Meron Mendel ist Pädagoge, Publizist und Professor für Soziale Arbeit. Er wurde in einem Kibbuz im israelischen Ramat Gan geboren, engagierte sich in vielen Friedensinitiativen und studierte Geschichte und Erziehungswissenschaften in Haifa. Nach seinem Wechsel nach Deutschland promovierte er bei Micha Brumlik an der Universität Frankfurt. Seit 2010 ist er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Er publiziert auch in der taz und war Gast beim taz lab 2021. Der taz Talk wird moderiert von Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz lab. Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: https://taz.de/!5911472/

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Meron Mendel Jan Feddersen
Meron Mendel
Mitwirkende
Jan Feddersen
Moderator
Sprache
Deutsch
Themen
Historie | Politik & Zeitgeschehen | Religion
28.04.2023 13:00 - 13:30 Gespräch

Gespräch zwischen Prof. Dr. Meron Mendel und Hannah Heuser

Veranstalter: Universität Leipzig / Unibund

Digitaler Hass ist in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen gesellschaftlichen Problem geworden. Studien zeigen, dass immer mehr Menschen von Hass im Netz betroffen sind: In einer von der Universität Leipzig gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut g/d/p im Jahr 2022 durchgeführten Bevölkerungsbefragung gaben 24 Prozent der Menschen in Deutschland an, bereits selbst Hasskommentare im Internet erhalten zu haben. Durch die weitgehende Verlagerung des öffentlichen Diskurses ins Internet haben digitale Beschimpfungen und Bedrohungen eine neue Qualität erlangt. Hass im Netz verletzt nicht nur die unmittelbar Betroffenen – bedroht ist nicht weniger als die demokratische Gesellschaft selbst. „Der strafrechtliche Umgang mit digitalem Hass“ war daher Gegenstand eines dreijährigen Forschungsprojekts, das an der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Elisa Hoven durchgeführt wurde. Erforscht wurden neben den Ursachen und Erscheinungsformen auch die Auswirkungen von Hasskommentaren im Internet. Darüber und über die Frage, wie man dem Hass im Netz begegnen kann, spricht Hannah Heuser, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, mit Prof. Dr. Meron Mendel, Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Rollstuhl-barrierefrei
Hannah Heuser Meron Mendel Diana Smikalla
Hannah Heuser
Mitwirkende
Meron Mendel
Mitwirkende
Sprache
Deutsch
Themen
Mental Health | Psychologie | Soziales | Wissenschaft
28.04.2023 19:00 - 20:00 Lesung

Meron Mendel liest aus seinem neuen Buch und spricht mit Jan Feddersen (taz) darüber.

Veranstalter: Jüdische Lebenswelten, Verlag Kiepenheuer & Witsch

Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional – und oft so vergiftet? Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung Israel im öffentlichen Diskurs hat. Nahezu alle, mit denen er sprach, konnten sehr klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Die Haltung zu Israel ist für viele Deutsche konstitutiv in ihrer politischen Positionierung. Gehört Israel zur deutschen Staatsräson? Darf man mit BDS-Aktivisten reden? Sollten radikale palästinensische Positionen Raum bekommen in deutschen Medien? Was steckt hinter diesen Fragen, die im Land der Täter so leidenschaftlich diskutiert werden? Es geht in diesem Buch nicht um Israel und auch nicht um den Konflikt mit den Palästinensern – es geht darum, wie in Deutschland der Nahostkonflikt verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden. Es geht um: den deutschen Israelkomplex. Meron Mendel, Jahrgang 1976, wuchs in einem Kibbuz auf, studierte in Haifa und in München Pädagogik und Jüdische Geschichte, promovierte in Frankfurt und ist heute Professor für Soziale Arbeit und Leiter der Bildungsstätte Anne Frank.

Meron Mendel Jan Feddersen
Meron Mendel
Mitwirkende
Jan Feddersen
Moderator
Sprache
Deutsch
Themen
Biographien & Erinnerungen | Politik & Zeitgeschehen