Francis Seeck
Programmpunkte
Die Literaturbranche ist unterbezahlt. Was macht das mit den Menschen – und mit den Büchern?
Veranstalter: #verlagegegenrechts
Büchermachen ist auch eine Klassenfrage. Wer wird wie gefördert: in der eigenen kreativen Entwicklung oder auch durch staatliche Kulturfinanzierung? Literarische Übersetzer*innen und die meisten Autor*innen in Deutschland verdienen wenig Geld mit ihrer Arbeit. Viele unabhängige Verleger*innen haben zusätzliche Jobs oder sind auf finanzielle Unterstützung durch Geldgeber*innen, privat und staatlich, angewiesen. Was macht das mit den Menschen, die in der Literaturbranche arbeiten – und was mit den Büchern? Mitwirkende: - Francis Seeck, 1987 in Ostberlin geboren, ist promovierte Sozialwissenschaftler*in und Antidiskriminierungstrainer*in. Als Kind einer alleinerziehenden, erwerbslosen Mutter erlebte Seeck schon früh die Auswirkungen der Klassengesellschaft. 2022 erschien die Streitschrift "Zugang verwehrt" bei Atrium, in der Seeck sich mitunter Klassismus im Kulturbetrieb widmet. - Dinçer Güçyeter ist Verleger vom ELIF Verlag, den er 2011 gründete, sowie Mitgründer der Schirftstellervereinigung PEN Berlin. Seinen Verlag finanziert Güçyeter als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit quer. Auf der Leipziger Buchmesse bekommt der ELIF Verlag den Kurt-Wolff-Förderpreis verliehen. – Marieke Heimburger arbeitet als Literaturübersetzerin. Sie beschäftigt sich mit Lebens- und Arbeitsbedingungen von Übersetzer:innen in Deutschland. Mehrfach war sie bereits Stipendiatin des Deutschen Übersetzerfonds und erhielt Förderungen von der Dänischen Kulturbehörde. Sie ist außerdem erste Vorsitzende des Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. (VdÜ). – Moderation: Lisa Mangold Lisa Mangold moderiert die Veranstaltung. Sie arbeitet als Gewerkschaftssekretärin bei ver.di. Aktuell hat sie gemeinsam mit Kolleg*innen ein Modell zur gerechten und transparenten Bezahlung von selbstständigen Kulturschaffenden entwickelt. Als Teil des Kollektivs MF 3000 hat sie „Ändern wir die Welt, sie braucht es! Eine marxistisch-feministische Ansage“ veröffentlicht (Querverlag). Sie ist Mitinitiatorin der Initiative Verlage gegen rechts.
Menschen werden wegen ihrer Klassenherkunft & Klassenposition in unserer Gesellschaft diskriminiert.
Veranstalter: linXXnet, Atrium Verlag; neues deutschland Verlagsgenossenschaft, Verlage gegen Rechts
Menschen werden wegen ihrer Klassenherkunft diskriminiert. Was heißt das – und können wir das ändern? In »Zugang verwehrt« schildert Francis Seeck, wie Menschen wegen ihrer Klassenherkunft und Klassenposition in unserer Gesellschaft diskriminiert werden. Seeck, Sozialwissenschaftler*in, Antidiskriminierungstrainer*in und Expert*in für Klassismuskritik, stammt selbst aus »armen Verhältnissen«, die Eltern rutschten nach der Wende in die Langzeitarbeitslosigkeit. Vor diesem Hintergrund und den Erfahrungen als Aktivist*in berichtet Seeck, welche weitreichenden Folgen die Klassenherkunft haben und wie sie sich von der Geburt an auf das weitere Leben auswirken kann – oft sogar über den Tod hinaus.