Leipzig liest zum Hören

Die Leipziger Buchmesse und ihr Lesefest sind das Frühjahrsereignis der Buchbranche. Mit über 3.700 Veranstaltungen ist „Leipzig liest“ das größte Lesefestival Europas. Diesen Bücherrausch gibt es hier auch zum Nachhören. Damit sich die Zeit bis zur nächsten Buchmesse nicht ganz so endlos anfühlt. Im Podcast „Leipzig liest“ sprechen detektor.fm -Moderator:innen mit spannenden Autor:innen über ihre neuesten Bücher.

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Alle Folgen im Überblick

Folge 10: Hendrik Bolz | Nullerjahre

Vielen ist Hendrik Bolz vermutlich besser unter dem Künstlernamen Testo als ein Teil des Rapduos Zugezogen Maskulin bekannt. Nicht selten geht es in den Tracks der beiden Berliner auch um das Leben in Plattenbauten oder strukturschwachen Regionen, um Drogen und Gewalt. In seinem Buch „Nullerjahre“ erzählt Hendrik Bolz nun auch ganz konkret von seinen Erfahrungen, von seinem Aufwachen in Mecklenburg-Vorpommern nach der Jahrtausendwende, den Nullerjahren. Jetzt ist er im Gespräch beim Podcast „Leipzig liest“.

Folge 9: Frank Goldammer | Im Schatten der Wende

Frank Goldammer wurde mit seiner Krimireihe um Kommissar Max Heller bekannt. Seinen ersten Fall löste dieser in den Wirren am Ende des Zweiten Weltkriegs. Noch bis 1961 ermittelte Heller in der jungen DDR weiter. Inzwischen ist der Kriminalist im Ruhestand und Frank Goldammer hat sich eine andere Umbruchs-Zeit vorgenommen: Während der Friedlichen Revolution versucht das Team des sogenannten Kriminal-Dauer-Dienstes in Dresden die Ordnung aufrecht zu erhalten.

Folge 8: Kristina Lunz | Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch

Kristina Lunz hat mit Anfang 30 schon einen beeindruckenden Weg zurückgelegt: Sie kommt aus einem kleinen Dorf in Bayern und hat als einzige Uni-Absolventin in ihrer Familie gleich zwei Masterabschlüsse gemacht: nämlich am University College in London und in Oxford. Sie hat als Beraterin fürs Auswärtige Amt gearbeitet und beim United Nations Development Programme in Myanmar.

Außerdem ist sie feministische Aktivistin - ihre erste Aktion war 2014 eine Petition gegen den Sexismus der BILD Zeitung. Mittlerweile hat sich Kristina Lunz auf feministische Außenpolitik spezialisiert. Für dieses Thema engagiert sie sich mit dem “Centre for Feminist Foreign Policy”, das sie mitgegründet hat. Über ihre Vision hat Kristina Lunz ein Buch geschrieben: „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch.“

Folge 7: Torsten Schulz | Öl und Bienen

Auf einmal sprudelt in Brandenburg Erdöl aus dem Boden – so geht die Geschichte der Siedlung Beutenberge los und damit auch der vierte Roman mit dem Titel „Öl und Bienen“ von Torsten Schulz. Torsten Schulz schreibt neben Romanen auch Spielfilme, er ist Dokumentarfilm-Regisseur und außerdem Professor für Praktische Dramaturgie an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam Babelsberg.

Aufgewachsen ist Torsten Schulz in Ost-Berlin und Ost-Berlin ist auch immer wieder Schauplatz in seinen Büchern – genau wie es immer wieder um das Leben in der DDR geht. Auch „Öl und Bienen“ spielt größtenteils vor der Wende – diesmal allerdings nicht in Berlin, sondern in einem Dörfchen im brandenburgischen Havelland. Es geht darum, was aus dem Erdöl, der Siedlung Beutenberge und ihren Bewohner*innen wird.

Folge 6: Heike Geißler | Die Woche

Heute, wenn wir hier sprechen, ist Freitag. Weil gestern Donnerstag war und morgen wird dann Samstag sein. Das sind die Regeln. Aber wir wissen auch alle, dass das nur ein Konstrukt ist, denn manchmal fühlt sich ein Freitag wie ein Sonntag an und wenn man viel Pech hat, fühlt sich ein Dienstag wie ein Montag an. Noch schlimmer kommt es in dem Roman „Die Woche“ von Heike Geißler, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war: Hier tauchen ganz außer der Reihe plötzlich Montage auf, die da nicht hingehören. Was das alles mit Politik und Widerstand zu tun hat, darüber wollen wir jetzt sprechen.

Folge 5: Hilmar Klute | Die schweigsamen Affen der Dinge

Wer ab und zu die Süddeutsche Zeitung liest, der kennt das “Streiflicht” auf der Titelseite. Hilmar Klute ist seit Jahren einer derjenigen, die das “Streiflicht” schreiben - und damit ist er wahrscheinlich mittlerweile Meister des kurzen Textes. Er schreibt aber auch längere Texte. Mittlerweile sind drei Romane von ihm erschienen. Der neueste heißt „Die schweigsamen Affen der Dinge“ und erzählt die Geschichte von Henning. Der hat sich als Journalist und Intellektueller so weit wie möglich von seiner Herkunft als Arbeiterkind aus dem Ruhrgebiet entfernt. Doch dann stirbt sein Vater und Henning – der erstmal keine besonders starken Gefühle dazu entwickelt – muss sich doch nochmal mit seiner Herkunft auseinandersetzen.

Folge 4: Florian Weber | Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken

Florian Weber ist ein Mensch der Bühne und ein Mensch der Musik. Deshalb kennen ihn die meisten als Schlagzeuger der Band Sportfreunde Stiller - und noch nicht als Autor. Aber nebenbei, wenn sie lange im Tourbus unterwegs sind, schreibt Florian Weber auch Bücher. Nun ist sein dritter Roman erschienen mit dem schönen Titel „Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken“. Darin geht es um einen Mann, der mit dem Ertrinken kämpft, aber auch mit der eigenen Erinnerung. Nur mühsam kann er sich nach und nach an seinen Onkel Wendelin und eine Reise durch Amerika erinnern. Wie das alles passieren konnte, das wollen wir jetzt gemeinsam erkunden.

Folge 3: Natalie Amiri | Afghanistan. Unbesiegter Verlierer

20 Jahre lang hat der Globale Westen versucht, Afghanistan zu einem starken und demokratischen Land zu machen. Wie sehr der Westen an diesem Anspruch gescheitert ist, das hat sich gezeigt, als sich die internationalen Truppen im vergangenen Jahr zurückgezogen haben aus Afghanistan. Danach nämlich hatten die radikalislamischen Taliban das Land in kürzester Zeit wieder unter ihrer Kontrolle. Natalie Amiri hat das mit Schrecken beobachtet. Als Reporterin war sie lange Jahre für den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Nahen Osten unterwegs, hat sich für Frauenrechte eingesetzt und sie hat auch Afghanistan kennengelernt. 100 Tage nach der Machtübernahme der Taliban ist sie zurückgekehrt in das Land, von dieser Reise erzählt Natalie Amiri in ihrem Buch „Afghanistan. Unbesiegter Verlierer“.

Folge 2: Hadija Haruna-Oelker | Die Schönheit der Differenz

Wie wollen wir zusammenleben? Was wollen wir morgen anders machen, um unser Miteinander gleichberechtigter zu gestalten? Über diese und andere Fragen spricht detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew mit Hadija Haruna-Oelker. Die Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Moderatorin beschäftigt sich seit Langem mit Rassismus und der Frage, wie sich unterschiedliche Diskriminierungsformen in einem Menschen überschneiden und gleichzeitig wirken können.

In ihrem Buch „Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken” erzählt Hadija Haruna-Oelker ihre eigene Geschichte, verbindet sie mit hochaktuellen gesellschaftlichen Fragen und versucht eine Vision davon zu entwickeln, wie wir einander mit Offenheit und Neugier begegnen können.

Folge 1: Nino Haratischwili | Das mangelnde Licht

Geboren und aufgewachsen ist Nino Haratischwili in der georgischen Hauptstadt Tbilissi, hier in Deutschland besser bekannt als Tiflis. Dort hat sie als Kind die Unabhängigkeit von der Sowjetunion und die folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen erlebte. Schon in jungen Jahren hat sie das Theater und das Schreiben für sich entdeckt. Später hat sie dann in Hamburg studiert, wo sie auch heute noch lebt. Mit ihrem Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ wurde sie einem großen Publikum als wichtige Stimme aus Georgien bekannt. Darin erzählt sie die Geschichte einer georgischen Familie über mehrere Generationen von Frauen. Auch in ihrem neuen Roman „Das mangelnde Licht“ stehen Frauen im Mittelpunkt, nämlich vier junge Frauen, die den Kampf um Unabhängigkeit seit den 80er-Jahren erleben. Moderatorin Charlotte Thielmann spricht mit Nino Haratischwili über ihr Buch, über die Post-Sowjet-Ära und auch über Krieg.