
bücher.macher 2019
Rückblick
21.03.2019, 14:00 Uhr
Patriarchendämmerung –
Wie sich das Bild des Verlegers wandelt.
- Veranstalter: Leipziger Buchmesse
- Ort: CCL Mehrzweckfläche 4
Das Thema
Wenn sich die Gesellschaft verändert, bleibt das auch im Kulturbetrieb nicht ohne Spuren: Der Verleger alten Typs, der autoritär und durchsetzungsstark sein Unternehmen prägt, hat ausgedient. Die nachrückende Generation in Konzern- und Independentverlagen ist uneitel, vernetzt, pragmatisch – und immer häufiger weiblich. Doch wie weit trägt das horizontale Kultur-Paradigma, wenn verändertes Leseverhalten, Strukturwandel der Medien und die digitale Transformation des Buchmarkts die Branche verunsichern? Zeichen der Nervosität ist ein Personal-Karussell, das sich derzeit auf Hochtouren dreht. Ist der schnelle Austausch von Köpfen wirklich zielführend? Und sind die guten, alten Tugenden des Verlegens überhaupt noch gefragt? Unter dem Titel "Patriarchendämmerung. Wie sich das Bild des Verlegers wandelt" diskutierten Mara Delius, Leiterin der "Literarischen Welt", zum Messeauftakt mit einer hochkarätig besetzten Runde über vermeintlich gläserne Decken, alte Hierarchien und neuen Teamgeist - und darüber, was nach dem Abschied der Alphatiere kommt.
Panel zum Nachhören / Pressestimmen


Abschied der Alphatiere?
( Nils Kahlefendt, Börsenblatt 9/2019 (PDF, 2,5 MB))
Patriarchendämmerung?
(Stefan Hauck, boersenblatt.net)
Im Morgenrot der Patriarchinnen
(Richard Kämmerlings, Die Welt, 23. März 2019)
Artikel downloaden (PDF, 1,4 MB)
Im diskursiven Dauerrauschen
(Dirk Knipphals, taz, 24. März 2019)
Und, was machen die Füße?
(Karin Großmann, Sächsische Zeitung, 24. März 2019)
Der 53-jährige Peter Hinke stammt aus dem neuerdings heftig umkämpften Leipziger Stadtteil Connewitz und gehört gewiss nicht zur Sorte der glamourösen Verlagspatriarchen von einst. „Ich bin nicht so der verkopfte Elfenbeinturmtyp.“ Die „Patriarchendämmerung“ hat ohnehin längst begonnen, wie eine Diskussionsrunde auf der Messe feststellte. Die Programme von Piper, Aufbau, Carlsen, Dumont, Kiepenheuer & Witsch, Beltz, Blanvalet, Luchterhand, Goldmann, S. Fischer oder Hoffmann und Campe werden von Frauen gemacht. Das sagt noch nichts über die ungleiche Machtverteilung in der Buchbranche. Mit ironischem Lächeln meint Peter Hinkes Mitarbeiterin Frauke Hampel: „Er ist der Chef, und ich kümmere mich um den Rest.“ Mögliche Konflikte klären sie am gemeinsamen Abendbrottisch.
Karin Großmann, SZ
Die Podiumsdiskussion zum Nachhören
Das Podium
Die Reihe
Die Reihe bücher.macher, seit 2012 von Nils Kahlefendt (u. a. Börsenblatt, Deutschlandfunk) für die Leipziger Buchmesse kuratiert, bereitet seit 20 Jahren aktuelle Branchenthemen für ein breites Publikum auf. Im Fokus stehen besonders Aspekte unabhängigen Verlegens. Zu den Gästen gehörten u. a. Günter Berg, Ricco Bilger, Arnulf Conradi, Dave Eggers, Christiane Frohmann, Dennis L. Johnson, Jo Lendle, John Mitchinson, Michael Krüger, Antje Kunstmann, Sascha Lobo, Helge Malchow, Michael Naumann, Peter Olson, Kathrin Passig, Roland Reuß, Judith Schalansky und Klaus Wagenbach; Moderatoren waren u. a. Denis Scheck, Andreas Platthaus und Felicitas von Lovenberg.